Zitat zum Spiel: „Leit…i ka nens mae saga.“ (Ein sprachloser und erschöpfter Coach Stehle nach dem Spiel)
Was ein wilder Ritt! Bei hochsommerlichen Temperaturen in Nusplingen erwartete der SVH auf herrlichem Rasen das nächste Schwergewicht der Liga. Könnte man sich einen Traumstart in ein Spiel wünschen, würde er vermutlich so aussehen, aber der Reihe nach. Nur zwei Minuten nach Spielbeginn setzte Philipp Fechter Noah Huber mit einem tiefen Ball auf links in Szene, welcher aus spitzem Winkel zum 0:1 einschob. Nur wenige Zeigerumdrehungen später verstolperte der Heimtorhüter kurz vor dem eigenen Sechszehner den Ball und Philipp Fechter musste diesen nur noch ins leere Tor schieben (10.). Um den Traumstart perfekt zu machen, holte Noah Huber auf der linken Seite aus und beförderte den Ball in hohem Bogen über den Keeper hinweg zum 0:3 (12.) – Zitat: „Wa Glick? Hao i so wella.“ Die Heimelf musste sich von dem frühen Dreierpack erst einmal schütteln. Jedoch wirkten auch die Jungs vom Rotenbühl in der Folge etwas überrascht von der eigenen Führung und ließen den Gegner immer besser ins Spiel finden. In der 20. Spielminute konnte ein scharf getretener Eckball am kurzen Pfosten nicht geklärt werden und Nusplingen verkürzte auf 1:3. Nur vier Minuten später flog einer der zahlreichen Diagonalbälle der Hausherren den Blauen um die Ohren und der Stürmer konnte nach anschließender Flanke freistehend zum 2:3 einköpfen (24.). Die SGM hatte nun Oberwasser und erspielte sich durch ihre tiefen Diagonalbälle weiterhin Eckbälle. Einer davon konnte wieder am ersten Pfosten nicht geklärt werden, der Ball sprang vom Pfosten vor die Füße eines Nusplinger Spielers und von dort ins Tor – 3:3 (41.).
Wer dachte, dass die Partie im zweiten Abschnitt ruhiger werden würde, sollte sich gehörig täuschen. Der SVH überließ der Heimmannschaft weiterhin größtenteils den Ball, versuchte kompakt zu verschieben und nach Ballgewinn schnell umzuschalten. In der 51. Spielminute bekam Philipp Fechter den Ball etwas glücklich von Max Schäfer in den Lauf und schlenzte diesen schön ins lange Eck zur erneuten SVH-Führung. Im weiteren Verlauf schwanden bei den Blauen etwas die Kräfte und auch die an diesem Tag etwas begrenzten personellen Auswechseloptionen machten sich bemerkbar. Gut zwanzig Minuten vor dem Ende entschied der Schiedsrichter nach einem vermeintlichen Foul von Eugen Boon auf Elfmeter, welcher zum 4:4 verwandelt wurde (69.). Nur vier Minuten später schalteten die Blauen im Mittelfeld schnell um und Max Schäfer traf per abgefälschtem Distanzschuss aus 20 Metern zur erneuten Führung (73.). Ganze zehn Minuten sollte die Führung halten, bis der Mittelfeldspieler der SGM Nusplingen/Obernheim gleich drei SVH-Verteidiger im eigenen Strafraum stehen ließ und ins lange Eck abschloss (83.). Kurz darauf gingen die Gastgeber sogar in Führung, der Unparteiische gab den Treffer jedoch wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung nicht – Glück für den SVH. Das Spiel sollte noch nicht vorbei sein. Kurz vor dem Ende setzte der eingewechselte Luca Brucklacher zum Laufduell auf der rechten Seite an, brachte den Ball in die Mitte, wo Jonas Huber in bester Jonas Huber-Manier auf dem Ball herumturnte, diesen irgendwie zu Vitali Kevra stocherte, der zum 5:6 einschieben konnte (90.). Somit brachten alle drei Einwechselspieler in Kombination den Siegtreffer für die Jungs vom Rotenbühl.
Kurz darauf beendete der Schiedsrichter eine vogelwilde Partie, in der jeder Schuss ein Treffer war und in der am Ende vermutlich nicht die bessere, sondern die glücklichere Mannschaft gewinnen konnte.
Tore: 0:1 N. Huber (2.), 0:2 P. Fechter (10.), 0:3 N. Huber (12.), 1:3 SGM (20.), 2:3 SGM (24.), 3:3 SGM (41.), 3:4 P. Fechter (51.), 4:4 SGM (69., Foulelfmeter), 4:5 M. Schäfer (73.), 5:5 SGM (83.), 5:6 V. Kevra (90.)
Aufstellung: A. Schäfer – E. Boon, S. Wörz, L. Kopf, N. Huber (L. Brucklacher, 74.) – T. Fuoß, M. Stehle – Y. Umbrecht, P. Fechter (V. Kevra, 59.), M. Schäfer – R. Schreiweis (J. Huber, 56.)
Vorschau: Am kommenden Sonntag, 17.09., gastieren die Sportfreunde Bitz um 15 Uhr auf dem Rotenbühl.