Auch 2023 startete der SV Heiligenzimmern erneut eine Alpenüberquerung. Die Strecke verlief über Landeck nach Santa Maria im Münstertal, weiter nach Grosio und Ponte di Legno und über Folgarida an den Gardasee mit dem Ziel in Riva del Garda. Härter, weiter und höher als 2022. Für die Teilnehmer eine echte Herausforderung.
15 Teilnehmer (Und unser Begleitfahrzeugfahrer „Günther“) starteten zu der ersten Etappe. In zwei Gruppen ging es auf die insgesamt 5 Etappen an den Gardasee. Gruppe „Dieter“ gespickt mit den motorisierten eBikern. Gruppe „Andy“ starteten ohne jegliche Motorunterstützung. Ob beide Gruppen wohl komplett am Gardasee ankommen, war zu diesem Zeitpunkt nicht abzusehen. Das Ziel der Guides war es auf jeden Fall.
Bereits die erste Etappe sollte zur Königsetappe werden. Über 2200 Höhenmeter und 100 Kilometer mussten die eBiker und auch die BioBiker bezwingen. Ein straffes Programm zum „Einrollen“. Los ging es bereits nach der Anfahrt (Landeck) um 8:30.
Das erste Highlight der Tour war die Auffahrt vorbei am Schloss Landeck zur Fließer Platte. Eine Passage welche bereits 2022 unter die Räder genommen wurde. Weiter über die Via Claudia und runter auf den Inntalradweg, welchen wir bis zur Schweizer Grenze folgten. Die letzte Transalp führte dann hoch zur Norbertshöhe, aber in diesem Jahr ging es in der Schweiz weiter. Bis Scoul verlief der Weg ohne größere Anstrengungen, aber stetig bergauf. Dann stand aber klettern auf dem Programm. Zuerst moderat bis S-Carl und dann immer steiler und schwieriger bis zur Passhöhe Pass de Costainas.
Die Anstrengungen wurden aber belohnt mit einer langen Abfahrt, runter über Trails und Forstwege bis ins Münstertal nach Santa Maria, welches zugleich der Start zum Aufstieg des Umbrailpasss darstellet. Dieser wurde aber nur vom Begleitfahrzeug bezwungen.
Im Schweizer Hof angekommen, wurden die ersten Anstrengungen belohnt mit leckerem Essen und kühlen Getränken.
Die zweite Etappe sollte mir rund 75 km und 1600 Höhenmeter nicht wesentlich leichter werden. Zumal das Gelände immer alpiner wurde. Auch mit dem Wetter hatten wir nicht das vorausgesagte Glück. Zwar blieb der Regen aus, aber die Temperaturen waren zu dieser Jahreszeit eher frisch.
Vom Start an kämpfte man sich über eine sehr steile Forststraße hoch zum Döss Radond. Nach einem kurzen Stopp wartete ein weiteres Highlight. Die Überfahrt zum Val Mora. Herrliche Trails und traumhafte Abfahrten auf wenig befahrenen Wegen standen nun bis zum Lago Cancano vor uns. Dort wurden wir bereits mit einer Reservierung zum Mittagsessen erwartet. Hier konnte man sich nicht nur kurz ausruhen und die Speicher wieder auffüllen, sondern zugleich auch etwas aufwärmen. Herrliche Blicke auf den Gletscher des Stilfser Joch und die umliegende Bergwelt entschädigen für die ersten harten Anstrengungen des Tages. Mit Motorunterstützung tut man sich an diesem doch sehr steilen ersten Stück wesentlich leichter.
Weiter über das Val Viola immer auf der Hochebene mit einem umwerfenden Blick auf die Gletscherwelt des Cima de Piazzi und ins Tal Richtung Bormio. Ein weiterer harter Anstieg stand aber noch bevor. Hoch zum Passo di Verva. Im Anschluss an die Qual ging es dann nur noch bergab bis zum Etappenziel in Grosio. Je weiter man ins Tal kam, desto angenehmer wurden die Temperaturen. Im Hotel Sassella angekommen hieß es schnell regenerieren, denn der Tag 3 wurde vor allem für die Bio Biker eine weitere Königsetappe.
Ein Blick zum Himmel, versprach tolle Bedingungen und die Königsetappe der BioBiker war möglich. Über den Gaviapass und damit zum höchsten Punkt der Tour auf 2650 Meter war der Plan. Die eBiker folgten dem Guide über den Mortirolo Pass. Beide Strecken warteten erneut mit landschaftlichen Highlights.
Über 2200 Höhenmeter am Stück und rund 4 Stunden Auffahrt für die Biobiker, forderten die Waden und den gesamten Körper. Auch die Höhe war bereits zu spüren. Auf über 2500hm am Gaviapass wurde die Luft dünn. Aber auch dieses Hindernis, auf dem Weg zum Gardasee, wurde aus dem Weg geräumt. Anschließend konnte man sich auf die 20 Kilometer lange Abfahrt nach Ponte di Legno, einem Skiort, freuen. Vor allem die Hochebene am Val di Rezallo blieb den Teilnehmern im Gedächtnis.
Landschaftlich ebenso reizvoll war auch die Route der EBiker, welche allerdings konditionell weniger forderte. Im Hotel Pegra hatte man aber den notwendigen Komfort sich für den nächsten Tag zu erholen.
Nach einem Bummel durch das Örtchen und leckerem Essen ging man geschafft ins Bett und freute sich bereits auf den nächsten Tag.
Am Tag 4 wurden einige Blessuren und die körperlichen Anstrengungen sichtbar. Die Belastung der zurückliegenden Tage wurde spürbar. Nicht verwunderlich. Schwierige Beläge, steile Rampen und viele Stunden im Sattel gingen nicht spurlos an den Teilnehmern vorbei.
Gerade richtig für eine eher leichtere Etappe. Aber auch da mussten wieder 1500 Höhenmeterbezwungen werden. Aufgeteilt auf zwei lange Anstiege, welche aber von den Steigungsprozenten eher angenehm waren. Zuerst ging es hoch von Ponti di Pegno zum Passo Tonale. Einer Skiregion, welche bereits früh morgens bei angenehmen sommerlichen Temperaturen von Wanderer sehr gut besucht war. Auch dieser Anstieg war in rund einer Stunde bezwungen und es ging wieder runter ins Tal Val del Sole. Einer beliebten italienischen Ferienregion, welches sich auf den Rad- und Wanderwegen auch zeigte. Nach einer Stärkung zur Mittagszeit, hieß es erneut klettern, denn nach Folgarida, dem Etappenziel mussten rund 600 Höhenmeter bezwungen werden. Aber auch hier warteten landschaftliche Highlights auf die Biker. Entlang des Canyon des Torrente Meledrio bei der Auffahrt von Dimaro nach Forgarida, gab es einige Fotostopps.
Wie gewohnt konnte man schnell im Park Hotel einchecken, da bereits die Formalitäten geklärt wurden.
Nach einer, für den einen oder anderen, harten Nacht und einigen alkoholischen Kaltgetränken, ging es auf die letzte Etappe nach Riva del Garda an den Gardasee. Mit über 80 Kilometer und rund 1700 Höhenmeter, und vor allem einer langen Schiebe- und Tragepassage, war auch diese Etappe alles andere als leicht. Vor allem sollte an diesem letzten Tag der Scharfrichter auf den einen oder anderen Biker warten. Eine lange und heftige Schiebepassage nicht nur für den BioBiker, sondern auch den eBiker am Bärenpass. Aber dazu später mehr.
Los ging es erneut nach einem frühen aufstehen um 6:30 und einem ausgewogenen Frühstück. Auch hier, wie konnte es anders sein, erneut bergauf. Vorbei an Madonna di Campiglio, einem ebenso mondänen Urlaubsort der Italiener. Passiert wurde anschließend der Wasserfall Cascata di Mezzo, welcher in Sachen Routenführung nicht einfach zu finden war. Aber es konnten einige Trails gefunden werden, welche ordentlich Spaß machten. Weiter ging es dann mit traumhaften Blicken auf die Brenta Dolomiten hoch zum Lago di Agola, wo anschließend der Scharfrichter auf die Biker wartet. Ein traumhafter Ort zum verweilen und kurz Kräfte zu sammeln. Nicht einmal für die eBiker war dieser rund 260 Höhenmeter lange Anstieg fahrbar und die Schiebehilfe (Für alle welche wussten wie man diese bedient) kam zum Einsatz. Aber auch diese Hürde auf dem Weg an den Lago wurde bezwungen. Von nun an konnte man sich auf rund 2000 Höhenmeter Abfahrt freuen.
Nur noch ein Pass stand im Weg. Der Passo del Ballino ist aber im Vergleich zu dem, was hinter den Teilnehmern lag, eine kleine Hürde mit 400 Höhenmeter. Von der Passhöhe bis nach Riva hieß es erneut Gas geben und die Beine baumeln lassen. Vorbei am Tennosee und weiter mit einem ersten Blick auf den Lago, war das Ziel in greifbarer Nähe. Nur noch wenige Kilometer bergab und die Transalp 2023 ist geschafft. Beim Hotel Bellariva angekommen, wurde bis spät in die Nacht ordentlich gefeiert. Geschafft …!
Der Heimtransport mit dem Busunternehmen Prenner war wie bereits im Vorjahr perfekt organisiert.
Leider gab es auch den einen oder anderen Wehrmutstropfen und Teilnehmer, welche nicht nach Riva auf dem Bike einfahren konnten. Sei es aufgrund kleineren Sturz-Blessuren oder auch durch körperliche Probleme. Zudem gab es auch verschiedene Speichenbrüche, aber keinen Platten … oder anderen Defekt. Aber es wird sicherlich eine neue Chance geben, dieses Highlight und die emotionelle Genugtuung zu erleben. Seid gespannt auf weitere Angebote vom Sportverein Heiligenzimmern.
Dennoch in Summe ein großartiges Event, welches in Erinnerung bleiben wird.
Danke an die kompletten Organisatoren und natürlich auch an unserem Begleitfahrzeug mit „Günther“ als Fahrer, welcher nicht nur unterwegs für den notwendigen Support gesorgt hat, sondern auch in den Etappenorten für eine reibungslose Ankunft sorgte. Einen Komfort, welchen man nicht missen will.
Danke an Albrecht Eberhard Versicherungsmakler, welcher uns auch in diesem Jahr mit großartigen Trikots unterstützt hat. Wir freuen uns über weitere Sponsoren, um solche Events möglich zu machen. Eine Werbewirkung welche seinesgleichen sucht.
Danke auch an alle Teilnehmer … wir freuen uns auf das nächste Event.
Bei Fragen zur Tour oder zu den Etappen, wendet euch gerne an media@sportverein-heiligenzimmern.de oder an die Touren Guides.
Abschließend noch ein paar Falten zur Tour. Insgesamt wurden 5 Etappen gefahren. Rund 360 Kilometer und 8000 Höhenmeter. Die Fahrzeit betrug weit über 25 Stunden. Durchfahren wurden mehrere Alpentäler wie das Inntal, das Val di Sole, das Münstertal, das Sarcatal, das Val di Pejo, Val di Adda, und viele mehr. Drei Länder wurden befahren mit dem Start in Österreich über die Schweiz nach Italien. Ein großer Teil der Strecke verlief im Naturpark Stilfserjoch und natürlich in der Adamello Brenta. Ebenso wurden einige Pässe überfahren wie der Passo Tonale, der Gaviapass, der Mortirolo, der Passo Ballino, der Pass da Costainas, der legendäre Bärenpass und einige mehr.