Nach unserem Artikel der „5 Tipps um Fit ins Wandern / Bergwandern zu kommen“ und der darin beinhaltenden Umfrage, nehmen wir uns nun der Fragestellung „Ist Wandern ein Sport
?“ genauer an. Immer wieder belächelt vor allem von denjenigen, welche in Sachen Wandern nur wenig Erfahrung, dafür aber viele Vorurteile, haben.
Die Umfrage hat eindeutige Ergebnisse hervorgebracht, denn die Mehrheit der Abstimmenden hat sich für „ja“ entschieden. Dennoch gibt es immer wieder Meinungen, welche Wandern nicht als Sport definieren.
Schauen wir uns zuerst die Definition von Sport an. Laut Wikipedia kann man folgendes dort lesen „Unter dem Begriff Sport werden verschiedene Bewegungs, Spiel- und Wettkampfformen zusammengefasst, die meist im Zusammenhang mit körperlichen Aktivitäten des Menschen stehen, ohne in erster Linie der Warenproduktion, kriegerischen Kampfhandlungen, dem Transport von Waren bzw. Gepäck oder der alleinigen Ortsveränderung zu dienen.“ Somit werden wir vor allem auf die umgangsförmliche Definition und die allgemeine Diskussion eingehen.
Sehr oft wird bei der Definition von verschiedenen Sportarten und dessen Vergleich auf die Kalorienbilanz und den Verbrauch eingegangen. Je nach erbrachter Leistung ergibt sich ein bestimmter Kalorienverbrauch pro Einheit bzw. pro Stunde. Anhand dieses Wertes könnte man entscheiden, ob Wandern dazu zählt oder nicht. Natürlich gibt es Sportarten, darunter auch Fußball, Laufen, Schwimmen oder andere Ballsportarten, wo man wesentlich mehr Kalorien pro Stunde verbraucht, da aber Wandern meist über mehrere Stunden durchgeführt wird, sollte man hier eher die Ausdauerleistung und den Ausdauerkalorienverbrauch beachten.
Nimmt man also den Gesamtverbrauch der jeweiligen sportlichen Aktivität, dann steht Wandern oder im speziellen Bergwandern anderen Sportarten nichts nach.
Betrachten wir die Unterschiede zwischen Wandern und Bergwandern in Anbetracht auf die Diskussion, ob Wandern ein Sport ist, dann stellt man hier wesentliche Unterschiede fest.
Diese Unterschiede schlagen sich auf den jeweiligen Energieverbrauch nieder. Folgenden Faktoren müssen betrachtet werden:
Betrachten wir die Kriterien im Einzelnen.
Bergwandern und das zurücklegen von Höhenmeter durch das Bezwingen von Anstiegen ist ein entscheidender Faktor für den Energiebedarf des Körpers. Je mehr Höhenmeter zurückgelegt werden, desto größer ist der sportliche Faktor. Wer „nur“ flach wandert, wird weniger Kalorien verbrennen, wie der Gipfelstürmer unter euch.
Oft unterschätzt wird auch die Bodenbeschaffenheit. Geröll, Schotter, Unebenheit, Gras, Matsch und Dreck sind Faktoren, welche dem Bewegungsapparat mehr abverlangen. Zudem wird mehr Konzentration benötigt und auch der Gleichgewichtssinn wird wesentlich stärker beansprucht, was sich ebenso auf die Kalorienbilanz auswirkt.
Zur Geschwindigkeit muss nicht viel gesagt werden. Je schnell man wandert, desto mehr wird verbrannt, wobei man auch hier die Gesamtdauer in Relation setzen muss. Wer schneller wandert ist auch kurzer unterwegs.
Wer bereits mit einem 15kg oder mehr an Gewicht Rucksack unterwegs war, wird wissen, was dies für einen Unterschied für die Leistungsfähigkeit, Ausdauer und letztendlich den Kalorienverbrauch bedeutet. Deshalb empfehlen wir auch im Training immer mal wieder mit Rucksack zu wandern. Die Belastung auf die Beine aber auch auf den Oberkörper kann erheblich sein. Dies gilt es zu trainieren.
Setzt man seine sportliche Aktivität ins Verhältnis mit dem notwendigen Zeitbedarf, dann ist Wandern sicherlich eine der Zeitaufwendigen. Kurz raus für eine halbe Stunde, wie man es z.B beim Laufen praktizieren kann, ist beim Wandern meist nicht möglich. Hier wäre auch der sportliche Charakter fraglich. Auch hier kommt man wieder schnell zum Entschluss, dass Wandern vor allem die Ausdauerleistung beeinflusst.
Grundsätzlich gilt, Bewegung ist gesund. Je mehr desto besser. Allerdings nicht jede Bewegung hat den gleichen gesundheitlichen Faktor. Dabei geht es nicht nur um die physische Betrachtung, sondern auch um die physiologische Betrachtung. Entschleunigung, Entspannung und Genuss wird oft mit dem Wandern verbunden. Den Alltag mal für ein paar Stunden weit hinter sich lassen. Zudem der Genuss und die Bewegung draußen in der Natur.
Physisch betrachtet ist Wandern nicht nur Gelenke schonend, sondern auch sehr zu empfehlen, wenn es um eine Gleichmäßige Belastung für das Herz-Kreislauf-System geht. Kein hoher Puls und keine Spitze in den aeroben und anaeroben Bereich können das Herz-Kreislauf-System schonen. Dennoch wird durch den erhöhten Puls die Gesundheit verbessert. Zudem muss auch hier die Bewegung an der frischen Luft erwähnt werden.
Natürlich wird es immer Skeptiker geben, welche das Wandern oder Bergwandern als „Spazierengehen“ abtun. Dennoch zeigen die zurückliegenden Argumentationen, dass Wandern sehr wohl als Sport bezeichnet werden kann. Ein erhöhter Kalorienverbrauch und die notwendige Bewegung sind beim Wandern notwendig, um seine Ziele zu erreichen.
All denjenigen, welche sich noch nicht im Detail damit beschäftigt haben empfehlen wir an einer unseren „Wanderzeiten“ teilzunehmen. Vor allem wenn es in die Alpen und ins Allgäu geht. 😉